Original Fahrzeugverglasung von Saint-Gobain Sekurit

Vom Schmutz- und Wetterschutz zum Gestaltungselement mobiler Lebensräume

Vor mehr als 100 Jahren bestand die Automobilverglasung aus normalen Fensterglas und diente dem Schutz der Fahrzeuginsassen bei widrigen Wetterbedingungen. Das war bei Unfällen fatal, da sich die Fahrzeuginsassen durch splitterndes Glas oft schwer verletzten. Dadurch wuchsen die Anforderungen an die Gläser. Neben einer guten Durchsicht wurde die Frage des Insassenschutzes immer bedeutender.

Eher durch Zufall erfand der französische Maler, Komponist, Schriftsteller und Chemiker, Edouard Benedictus, 1903 das Verbundsicherheitsglas (VSG). VSG ist ein Laminat und besteht aus zwei Glasscheiben, die mit einer speziellen und dehnbaren Kunststoffzwischenschicht dauerhaft miteinander verbunden werden. Das Sicherheitsprinzip beruht auf die Eigenschaft, dass bei einem Glasbruch die Scherben an der Folie haften und Fahrzeuginsassen vor herumfliegenden Glasscherben geschützt sind. Ein Patent dafür wurde 1909 erteilt und bereits vor dem 1. Weltkieg begann die Produktion in England und Frankreich. Ab 1919 bezog Henry Ford aus Frankreich die ersten laminierten Scheiben und stattete zwischen 1919 und 1929 all seine Fahrzeuge mit diesen Scheiben aus. Die Einführung in Deutschland erfolgte 1924 mit „Kinonglas“. In den Anfängen bestand das Verbundmaterial aus Cellulosenitrat, woraus sich Probleme in der Langzeitanwendung (nachlassende Haftung und Verfärbungen) ergaben.

 Ab den 30iger Jahre des 19 Jhd. verschwand die Bedeutung von Verbundsicherheitsglas in der Automobilverglasung für ca. 40 Jahre. Es wurde verdrängt durch Einscheibensicherheitsglas (ESG), welches langlebiger und sehr  schnell und preiswert  herzustellen war. Einscheibensicherheitsglas wurde 1927 von Saint-Gobain unter dem Namen „Securit“ vorgestellt.

Wahrscheinlich schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts war das Phänomen der Teufelsträne (oder auch Bologneser Träne, Prince Rupert’s Drop, Batavischer Tropfen, Glasträne) bekannt und faszinierte die Menschen.  Dabei wird ein Tropfen flüssiges Glas in ein Gefäß mit Wasser gegeben. Das Glas erstarrt in der Form einer Kaulquappe an der Oberfläche sofort und kühlt im Inneren deutlich langsamer aus . Dadurch ergeben sich an der Glasoberfläche Druckspannungen und im Inneren Zugspannungen. Schlägt man nun kräftig mit einem Hammer auf den „Kopf“ des erstarrten Glastropfens, hält dieser der mechanischen Kraft stand. Bricht man aber nur ein kleines Stück vom „Schwanz“ an, zerfällt der Glastropfen zu Staub.

Saint-Gobains Verdienst war es, dieses Prinzip auf ein Sicherheitsglas für die Automobilverglasung anzuwenden. Eine Glasscheibe wird auf ca. 600 °C erhitzt und schlagartig abgekühlt. Durch die unterschiedlichen Spannungszonen wird das Glas sehr widerstandsfähig gegen mechanische Kräfte (erhöhte Schlag- und Stoßfestigkeit und Biegebruchfestigkeit). Das Sicherheitsprinzip beruht auf der Eigenschaft des ESG, dass es im Schadensfall in kleine stumpfkantigen Glaskrümel zerfällt und keine schweren Verletzungen erzeugen kann. Die kommerzielle Herstellung begann Anfang der 1930-er Jahre. ESG setzte sich für viele Jahre als Standard in der Automobilverglasung durch. In England wurde z.B. ESG ab 1932 für Windschutzscheiben verpflichtend.

Seit den 70er Jahren des 20 Jhd. hat Einscheibensicherheitsglas nur noch Bedeutung als Heck- und Seitenscheibe bzw. in der Dachverglasung. Das Bedürfnis nach neuen Funktionen, der technischer Fortschritt in den Produktionsmöglichkeiten und die Entwicklung neuer langlebiger Verbundmaterialien aus Polyvinylbutyral (PVB) verhalfen nun wieder dem Verbundsicherheitsglas (VSG) zum Siegeszug in der Anwendung als Windschutzscheibe.

Heutzutage wird die Fahrzeugverglasung immer komplexer, da die Verbraucher mehr Komfort und Sicherheit verlangen. Sie entwickelte sich immer mehr zur Funktionsverglasung in modularer Bauweise und zum Designelement.

Dank kontinuierlicher Innovationen werden mehrere technologische Neuerungen angewandt, welche mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Dies hat Saint-Gobain Sekurit dazu veranlasst Piktogramme zu entwickeln, die meist direkt auf das Glas gedruckt sind und die verschiedene Technologien kennzeichnen.

Das gesamte von Saint-Gobain Sekurit produzierte Glas mit dem Sekurit-Logo wird nach den Spezifikationen und Produktionsstandards der Fahrzeughersteller produziert. Saint-Gobain Autover beliefert den freien Ersatzteilmarkt mit „Original Ersatzverglasungen (nach GVO)“.

Erfahren Sie mehr auf der Webseite von Saint-Gobain Autover Deutschland:

https://www.saint-gobain-autover.de/